Berichte aus dem Jahr 2017

DJK demonstriert für Vereinsheim

Eichstätt (EK) Rund 150 Menschen sind gestern am frühen Abend vor das Eichstätter Rathaus gezogen, um für den Neubau der DJK-Gaststätte zu demonstrieren. Bekanntlich hatte der Stadtrat die Pläne wegen einer Kostenüberschreitung von 90 000 Euro abgelehnt und Nachbesserungen gefodert.

Im Vorfeld der Demo hatten die DJK-Verantwortlichen einen Brief an die Stadträte formuliert: Schon beim Neubau der DJK-Halle 1995 sei absehbar gewesen, dass auch die Gaststätte nicht für die Ewigkeit gebaut war, heißt es darin. Sanierung oder Neubau seien über Jahre immer wieder hinausgeschoben worden. "Als im Juli 2015 endlich der Grundsatzbeschluss für einen Neubau im Stadtrat fiel, war die Freude bei uns in der DJK groß." Mit Übergangslösungen "dachten wir, das vereinsheimlose Jahr zu überstehen, ohne dass unser Vereinsleben zu sehr leiden müsste".

15 Monate seien seitdem vergangen, und außer dem Abriss im Juli sei nicht viel passiert. "Als letzter und größter Tiefschlag" kam Ende September noch die Ablehnung des Stadtrats, den Neubau nach der eingetretenen Kostensteigerung, für die die DJK nicht verantwortlich sei, anzugehen.
"Sie können sich anscheinend nicht vorstellen, was das für die DJK Eichstätt nun bedeutet", heißt es weiter in dem Schreiben: Ein Treffpunkt für viele Bürger der Stadt falle hiermit weg; "und das in einem Viertel von Eichstätt, in dem Gaststätten nicht gerade im Überfluss angesiedelt sind".
Gegnerische Mannschaften und Gäste seien erstaunt über die fehlende Bewirtung, den seit Monaten nicht sichtbaren Baufortschritt und über die damit verbundenen widrigen räumlichen Umstände und wunderten sich, wie sich eine Stadt wie Eichstätt das leisten könne. "Vor allem aber haben unsere rund 1000 Mitglieder keinen Treffpunkt mehr, um sich nach Training oder Spiel zusammenzusetzen und Gemeinschaft auch zwischen den vielen Abteilungen unseres Breitensportvereins zu pflegen. Ganz zu schweigen davon, dass Großveranstaltungen wie Kegel-Bundesmeisterschaften (waren für 2017 geplant) oder Bayerische Meisterschaften im Judo, die auch eine Werbung für Eichstätt gewesen wären, so gut wie nicht mehr stattfinden können."
Dass sich Eltern bei Spielen ihrer Kinder Kaffee und Kuchen selber mitbringen und sich die Spieler aus Getränkeautomaten verpflegen müssen ist, werfe kein gutes Licht auf Eichstätt: "Kein Wunder, dass sich Mitglieder vom Verein abwenden und die Gefahr des Zerfalls der DJK besteht." Dann müsste sich die Stadt selbst um die Hallenverwaltung kümmern und die entsprechenden Kosten tragen, so die DJK. Der Stadtrat und die Verantwortlichen der Stadt hätten immer wieder die Bedeutung des Sports und der ehrenamtlichen Arbeit im Verein betont - "daher wäre es aus unserer Sicht mehr als wünschenswert, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen". Wenn die Gaststätte jetzt an noch rund 60 000 Euro Mehrkosten scheitern sollte, "bleiben nur Kopfschütteln, viele enttäuschte Mitglieder in Eichstätt, frustrierte ehrenamtlich Arbeitende und ein sterbender Verein zurück". Das stehe in keinem Verhältnis zu den Millionensummen, die die Stadt an anderer Stelle, zum Beispiel für den Umzug des Stadtbauhofs, ausgebe.
Die Übergabe des Briefes samt rund 450 Unterschriften scheiterte gestern Abend: Oberbürgermeister Andreas Steppberger war nicht im Rathaus, von den 24 Stadträten hatte sich nur Adalbert Lina (FW) blicken lassen.


Wie die Geschichte ausgehen wird, ist noch ungewiss. Heute Abend befasst sich der Stadtrat erneut mit dem Thema. Stadtbaumeister Manfred Janner hat bereits einen kompromissfähigen Vorschlag angedeutet.

Von Jürgen Knopp

Eichstätt: Lautstarker Protest am Marktplatz "Gefahr des Zerfalls"
http://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Eichstaett-DJK-demonstriert-fuer-Vereinsheim;art575,3280258#plx958076758

Mit Trillerpfeifen und Transparenten hatten sich etwa 150 Menschen vor dem Eichstätter Rathaus versammelt, um für den Neubau der DJK-Gaststätte zu demonstrieren. "DJK ohne Gaststätte ist wie ein OB ohne Rathaus", war unter anderem zu lesen. Der Angesproch

Delegiertenversammlung 2017

 

Delegierte zwischen Hoffen und Frust

 

Bei der diesjährigen Delegiertenversammlung der DJK Eichstätt wurde die Vorstandschaft nebst Beisitzern, die Schatzmeisterin sowie die Rechnungsprüfer neu gewählt. Zudem nahm das Thema Neubau Gaststätte einen breiten Raum in der Diskussion ein.

 

Vorsitzender Thomas Schärtel konnte neben verschiedenen Ehrengästen auch Gerhard Nieberle, den 3. Bürgermeister der Stadt Eichstätt und Sportbeauftragten begrüßen, er bedankte sich besonders für sein Erscheinen in der „Höhle des Löwen“. In seinem Grußwort kam Nieberle auf den Stadtratsbeschluss bezüglich der Haushaltssperre zu sprechen und bat um Verständnis für seine Stadtratskollegen. Im weiteren Verlauf der Tagesordnung zählte Schärtel die Höhepunkte im Vereinsjahr auf, anschließend gaben die jeweiligen Abteilungsleiter die Jahresberichte ab. Bei der Mehrzahl der Abteilungen war eine normale Entwicklung mit Höhe und Tiefen zu verzeichnen. Die Judoabteilung blickte auf eines der erfolgreichsten Jahre der Judoabteilung zurück: Insgesamt 3 Bayerische Meistertitel wurden errungen (Florian Ketterl, Niko Milaev und Manuela Schmidt dürfen den Titel tragen, zusätzlich erreichte Manuela Schmidt noch einen 2. Platz bei der Bayerische Meisterschaft. Auch die Basketballer durften feiern: Die Männer sind Meister in der Bezirksklasse und steigen in die Bezirksliga auf. Die Handball-Jugendmannschaft befindet sich erfreulicher Weise auf Platz 2 in der Tabelle. Neben dem unglücklichen Abstieg der Kegelmannschaft 1 aus der Bayern- in die Landesliga konnten sich die Kegler für die diesjährige Bundesmeisterschaft zwei Startplätze sichern. Insgesamt traten 19 Sportler an und es konnten 18 Podest Plätze erreicht werden. Thomas Schärtel bedankte sich bei allen Abteilungen für die geleistete Arbeit und sprach allen Aktiven seine Anerkennung im Namen des Gesamtvereins aus.

 

Von der kommissarischen Schatzmeisterin Gisela Gradl wurden die Delegierten ausführlich zum Kassenbericht informiert, bevor Rechnungsprüfer Heinz Behringer eine ordnungsgemäße Buchführung bestätigte und grünes Licht zur Entlastung des Vorstandes gab.

 

Die Vorstände Uschi Niefnecker und Thomas Schärtel wurden mit überwältigender Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt, volle Stimmenzahl erhielt auch Manuela Kohlhofer, die neu im Gremium ist. Zur Schatzmeisterin wurde Gisela Gradl gewählt, als Beisitzer fungieren in den nächsten zwei Jahren Gudula Hausner-Bittl, Michael Niefnecker, Stefan Goblirsch, Gerhard Ochsenkühn und Marcel Müller. Das Amt des Jugendleiters konnte nach längerer Abstinenz wieder besetzt werden, Viktor Gerdt übernimmt dieses Amt. Als Kassenprüfer werden wieder Heinz Behringer und Käthe Wilke tätig sein.

 

Im letzten Tagesordnungspunkt stand der Situationsbericht zum Neubau der Gaststätte an. Zahlreiche Wortmeldungen gab es zum Bericht von Thomas Schärtel, der schon fast resigniert feststellte, dass auch die „Weihnachtsfeier 2017 wieder in der Kegelbahn stattfinden wird.“ Die Wortbeiträge drückten das Unverständnis der Delegierten über das Hin und Her in den Entscheidungen des Stadtrats aus. „Der derzeitige Zustand ist ein Schandfleck,“ so ein Abteilungsleiter, „gegenüber Gastmannschaften muss man sich schämen“. Gerhard Nieberle hatte einen schweren Stand und versuchte die Wogen soweit als möglich zu glätten. Er bat den Vorstand, zeitnah im Rathaus vorzusprechen und dort mit Nachdruck auf den nochmals einstimmig gefassten Beschluss der Delegierten zu verweisen, dass diese Maßnahme nun endlich ernsthaft angegangen und zeitnah umgesetzt wird.

Gerhard Ochsenkühn